Über uns
Dem Fakultätentag für Bauingenieurwesen, Geodäsie und Umweltingenieurwesen FTBGU e.V. gehören Fakultäten und Fachbereiche von Universitäten und Technischen Hochschulen an, die in Deutschland Bauingenieure, Geodäten und Umweltingenieure ausbilden. Zudem sind weitere Fakultäten aus den deutschsprachigen Nachbarländern sowie aus osteuropäischen Staaten assoziiert.
Der Fakultätentag besteht seit 1946 (damals noch Fakultätentag für Bauingenieur- und Vermessungswesen (FTBV) und wurde 2006 als Fakultätentag für Bauingenieurwesen und Geodäsie (FTBG) e.V. im Vereinsregister Aachen eingetragen. Im Jahr 2014 erfolgte die Aufnahme des sich relativ neu etablierten Umweltingenieurwesens in den Fakultätentag , woraus die Namenserweiterung zu FTBGU resultierte.
Der Fakultätentag pflegt enge Kontakte zur Berufspraxis des Bauwesens, die durch Vertreter aus Verbänden, Vereinen und der Verwaltung repräsentiert ist. An der jährlich stattfindenden Plenarversammlung nehmen außerdem Vertreter der Studierenden und der wissenschaftlichen Mitarbeiter, Vertreter des Deutschen Hochschulverbands, der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), des Fachbereichstages der Fachhochschulen und der drei weiteren ingenieurwissenschaftlichen Fakultätentage teil. Mit den drei ingenieurswissenschaftlichen Fakultätentagen ist der FTBGU über die Dachvereinigung 4ING verbunden.
Der FTBGU beschäftigt sich mit zentralen Fragen der Ausbildung von Bauingenieuren und Geodäten und der Gestaltung der Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung am Standort Deutschland.
Aufgaben und Ziele des Fakultätentags – ein kurzer historischer Rückblick
Im Jahr 1946 wurde durch die Initiative von Prof. August Rucker, Staatsminister a.D., TH München, der Fakultätentag für Bauingenieur- und Vermessungswesen (FTBV) als freiwilliger Zusammenschluss der Universitätsprofessoren von Fakultäten des Bauingenieur- und Vermessungswesens an Wissenschaftlichen Hochschulen mit Promotions- und Habilitationsrecht in der Bundesrepublik Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz gegründet. Damals trafen sich die Dekane der acht westdeutschen Technischen Hochschulen aus Aachen, Berlin, Braunschweig, Darmstadt, Hannover, Karlsruhe, München und Stuttgart zweimal im Jahr zu einer Aussprache über gemeinsam interessierende Probleme. Die in persönlicher Atmosphäre geführten Gespräche dienten neben einer allgemeinen hochschulpolitischen Information in erster Linie der Abstimmung von Studienplänen und der gegenseitigen Anerkennung von Prüfungsvorleistungen. Dadurch sollte bei Wahrung der besonderen Eigenart der einzelnen Hochschulen eine grundsätzliche Einheitlichkeit der Studiengänge gewährleistet werden, um z.B. den Studenten einen Hochschulwechsel nicht unnötig zu erschweren.
Bedingt durch die erste große Hochschulreform mit den unterschiedlichen Landesgesetzgebungen wurde ein festerer Zusammenschluss erforderlich, um zu hochschulpolitischen Fragen mit gemeinsamen Vorschlägen und Resolutionen schneller und wirkungsvoller Stellung beziehen zu können. Es wurden „Ständige Vertreter“ gewählt und damit die Kontinuität in der hochschulpolitischen Arbeit auch bei einem Wechsel der Dekane und Abteilungsleiter sichergestellt. Seitdem entsandten die Mitgliedsfakultäten zusätzlich zu den Dekanen die auf längere Zeit gewählten „Ständigen Vertreter“ aus dem Kreise der Professoren. Auch Vertreter der Wissenschaftlichen Mitarbeiter und der Studenten wurden in den Fakultätentag aufgenommen. Nach der damaligen Satzung waren neben den Dekanen bzw. Ständigen Vertretern der dem FTBV angehörigen Fakultäten/Fachbereiche immer auch drei Vertreter der Wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie drei studentische Vertreter stimmberechtigt, wobei jeweils einer aus dem Bereich des Vermessungswesens stammen sollte. Nach der aktuellen Fassung der Satzung von 2014 sind die Vertreter der Fakultäten sowie die Teilnehmer der Plenarversammlung stimmberechtigt.
Seit 1977 bestellt der Fakultätentag zur Unterstützung des Vorsitzenden einen Vorstand und eine Ständige Kommission. Dem Vorstand gehören seit der Satzungsänderung 1991 jeweils der auf zwei Jahre gewählte Vorsitzende, sein Vorgänger (im ersten Amtsjahr) und der designierte Nachfolger (im zweiten Amtsjahr) an. Der Vorsitzende führt dabei die laufenden Geschäfte des Fakultätentages und vertritt ihn nach außen. Er beruft die regelmäßigen und außerordentlichen Plenarversammlungen ein und leitet sie. Zur Ständigen Kommission gehören neben dem Vorstand auch längerfristig berufene sachorientierte Referenten z.B. für die Kassenführung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Studien- und Prüfungsfragen. Die Ständige Kommission berät die Tagesordnung für die Plenarversammlungen, bereitet Empfehlungen für Beschlüsse und Resolutionen vor und trifft gelegentlich eilbedürftige Sofortentscheidungen im Namen des Plenums. In den vergangenen Jahrzehnten haben zahlreiche Vorsitzende die Geschicke des Fakultätentages geleitet und seine Arbeit geprägt.
In chronologischer Reihenfolge sind dies folgende Vorsitzende:
Bei der Plenarversammlung im Jahr 2005 in Berlin wurde auf Antrag der Mitglieder aus dem Bereich des Vermessungswesens einstimmig der Name des Fakultätentags in „Fakultätentag für Bauingenieurwesen und Geodäsie (FTBG)“ geändert. Durch die Aufnahme des Umweltingenieurwesens bei der Plenarversammlung 2013 in Braunschweig folgte eine weitere Namensanpassung zu „Fakultätentag für Bauingenieurwesen, Geodäsie und Umweltingenieurwesen“ (FTBGU). 2010 zählte der FTBG 22 Fakultäten zu seinen Mitgliedern, mit insgesamt einigen Hundert aktiven und emeritierten Professoren. Zu den ursprünglichen acht Technischen Hochschulen traten später (in alphabetischer Reihenfolge) Fakultäten der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Bonn (Fachbereich Geodäsie), der TU Cottbus, der Universität Dortmund, der TU Dresden, der Universität Duisburg-Essen, der TU Hamburg-Harburg, der TU Kaiserslautern, der Universität Kassel, der Universität der Bundeswehr in München, der Universität Rostock, der Universität Siegen, der Bauhaus-Universität Weimar und der Bergischen Universität Wuppertal hinzu. Die entsprechenden Fakultäten der TU Graz, der Universität Innsbruck, der TU Wien und der ETH Zürich wurden ebenfalls als Vollmitglieder aufgenommen. Früher als Gäste und seit 2014 als assoziierte Mitglieder nehmen an den Plenarsitzungen auch Kollegen anderer Fakultäten des Bauingenieur- und Vermessungswesens, vor allem aus dem mittel- und osteuropäischen Raum teil. Ferner werden je nach den zu behandelnden Themen Vertreter der Wirtschaft, der Verbände und der Behörden eingeladen.
Die Aufgaben des FTBGU haben sich über die Jahrzehnte naturgemäß verändert. Diente der Fakultätentag anfangs in erster Linie dem Erfahrungsaustausch und als internes Forum für Fragen der Ausbildung von Bau- und Vermessungsingenieuren, so tritt er heute auch als kompetenter Gesprächspartner gegenüber Ministerien und Behörden, Fachverbänden, der Industrie und der Öffentlichkeit auf. Besonders vor dem Hintergrund des sog. Bolognaprozesses wuchs die Bedeutung des FTBGU und aller Fakultätentage als Mentoren und Berater für die Qualitätssicherung der universitären Lehre nach dem Wegfall von Rahmenprüfungsordnungen (Stichwort „Akkreditierungsverfahren und Qualitätssiegel“). In zunehmendem Maße spielen hier auch Fragen der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene, im Westen wie im Osten, eine Rolle.
Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends kam zunehmend der moderne Studiengang Umweltingenieurwesen in der deutschen Hochschullandschaft auf, der in weit größerem Anteil, bis zu 50 %, auch weibliche Studierende aufweist. Um diesem Studiengang, der meistenorts zu Großteilen aus dem Bauingenieurwesen hervorgegangen ist, eine bessere Sichtbarkeit zu verleihen, wurde das Umweltingenieurwesen 2014 offiziell in den Fakultätentag integriert und ist seitdem im Namen mit ausgewiesen.
Der Fakultätentag ist keine Untergliederung der Hochschulrektorenkonferenz oder der Kultusministerkonferenz. Er fasst im Rahmen der eigenen Arbeit Beschlüsse. Den Mitgliedsfakultäten kann er mangels rechtlicher Kompetenz aber nur Empfehlungen aussprechen.
Ähnliche Zusammenschlüsse haben auch die anderen Fakultäten deutscher Wissenschaftlicher Hochschulen gebildet. Eine besonders enge Zusammenarbeit besteht dabei zwischen den vier ingenieurwissenschaftlichen Fakultätentagen „Bauingenieurwesen und Geodäsie“, „Elektrotechnik und Informationstechnik“, „Maschinenbau und Verfahrenstechnik“ und „Informatik“, sowie dem „Fachbereichstag Bauingenieurwesen“, einem vergleichbaren Gremium der Fachhochschulen. Gemeinsame Gespräche aller Fakultätentagsvorsitzenden untereinander, sowie solche mit dem Präsidium der Rektorenkonferenz dienten lange der gegenseitigen Information und der Beratung über aktuelle und grundsätzliche Fragen.
Am 19.07.2006 schlossen sich an der Ruhr Universität Bochum die vier Fakultätentage, Bauingenieurwesen und Geodäsie, Elektrotechnik und Informationstechnik, Informatik sowie Maschinenbau und Verfahrenstechnik zum Verein 4ING zusammen, um der Stimme der Ingenieurwissenschaften ein größeres Gewicht zu verleihen. Zudem sind die aktuellen Probleme der Organisation von Forschung und Lehre weitgehend gleich. Gründungsvorsitzender war Prof. Wolfgang Predki, der zugleich auch Vorsitzender des Fakultätentages Maschinenbau und Verfahrenstechnik war. Die Fakultäten des Dachverbands 4ING repräsentieren rund 2.500 Professoren, 15.000 Mitarbeiter und 120.000 Studierende an Universitäten in Deutschland und haben somit über 4ING ein deutliches Gewicht für den Austausch mit Politik, Verwaltung, Wissenschaftsorganisationen, Verbänden, Wirtschaft und Medien. Vom 01.01.2007 bis Ende 2008 war der Vorsitzende des Fakultätentages Informatik Prof. Nagl 4ING – Vorsitzender. 2009-2010 folgte der Vorsitzende des Fakultätentages Bauingenieurwesen und Geodäsie Herr Prof. Müller als 4ING – Vorsitzender. Der Vorsitz von 4ING wechselt seitdem von Fakultätentag zu Fakultätentag.
Die übergeordneten Ziele des Vereins 4ING sind die Förderung der universitären Ingenieurwissenschaften und der Informatik, die Unterstützung und Förderung der zuständigen Fakultäten, die gemeinsame Vertretung exzellenter Ausbildung in Deutschland und Europa. 4ING bildet zu bestimmten Sachthemen Kommissionen aus den Personen der Mitgliederversammlung, aber auch aus den Vorständen und Kommissionen der entsprechenden Fakultätentage. 4ING beteiligt sich bei Projekten anderer Wissenschaftsorganisationen.
2014 kam es zu Umstrukturierungen des FTBGU hin zu einem eingetragenen Verein. Anstelle der wechselnden Dekane wurden die Fakultäten als offizielle Mitglieder aufgenommen. Die deutschen Universitäten sind Vollmitglieder, während die Mitgliedsfakultäten der nicht-deutschen Universitäten als assoziierte Mitglieder eingestuft wurden. Mit diesem neu strukturierten Status ist bei reduziertem Beitragssatz weiterhin volles Stimmrecht verbunden.
Somit zählt der FTBGU im Jahr 2021 20 Mitglieder aus Deutschland und 9 Assoziierte aus dem Ausland.
Hannover, im April 1996 Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Heinrich Rothert
Ergänzt und aktualisiert. Kaiserslautern, im August 2000, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Wieland Ramm
Abgeändert und aktualisiert. Hannover, im November 2001, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Heinrich Rothert
Abgeändert und aktualisiert. Aachen, im Februar 2006, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Konstantin Meskouris
Abgeändert und aktualisiert. München, im November 2010, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerhard Müller
Erweitert. Braunschweig im März 2013 und Dezember 2014, Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl
Vervollständigt und erweitert im Juni 2021, Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Bargstädt , Heike Schmitt…..